Lust auf reales Leben

Ich habe es mir reiflich überlegt und nach mehreren Anläufen bin ich nun endlich soweit, dass ich mit der regelmäßigen Bloggerei aufhören will.  Jawoll! Wie einige wissen, habe ich den Schritt schon öfter vorgehabt, aber nie wirklich umsetzen können. Doch nun ist es soweit. Vielleicht melde ich mich gelegentlich, so wie man aus Urlaubsorten an liebe Menschen einen Kartengruß sendet. Vielleicht wird es auch mal mehr wie ein Brief. Mal schauen. Vielleicht ist die Sehnsucht auch so groß, das ich mich öfter melde, als Ihr mögt *g*. Wie soll ich wissen, was morgen ist :-).

Viele Gründe gibt es für mich, jetzt das Bloggen weit runterzufahren.  Einer ist, dass mich das Bloggen selbst inzwischen langweilt. Es ist immer das Gleiche… Blümchen, Blümchen, Fotos von Spaziergängen, Fotos von Tieren.  Ich bin derzeit übersättigt. Möglicherweise wird es irgendwann Erinnerungen in das JETZT geben und ich denke dann daran, doch mal wieder zu bloggen. Wer weiß das schon? Ist es nicht so im Leben, dass man manches gerne macht, aus vielen Gründen dann sich nicht mehr damit beschäftigt und später wird es dann wieder zur lieben Gewohnheit.

Natürlich werde ich dem Internet nicht untreu, denn gelegentlich werde ich noch bei einigen Blogs reinschauen und außerdem höre ich viel Musik über das Internet und auch sonst kann man es ja auf vielfältige Weise nutzen.

Ich habe auch keine Lust mehr, ständig mit dem Fotoapparat durch die Gegend zu laufen, auch das ist mir inzwischen lästig geworden. Ich möchte alles mit meinen Augen bewußt aufnehmen und nicht nur durch die Linse.

Es war für mich aber das Bloggen sehr schön und ich habe dadurch viele Denkanstöße und wunderschöne Momente bekommen und liebe Menschen persönlich kennengelernt. Doch auch, wie im realen Leben, blieben hier die negativen Dinge nicht aus.

Es gibt für mich so viel andere Dinge, die ich tun kann und vielleicht entdecke ich sogar wieder etwas, von dem ich jetzt noch gar nicht weiß. Das wäre mir am liebsten. Ich mag das Leben bunt. 🙂

Hätte mir jemand vor 10 Jahren gesagt, dass ich bloggen würde, hätte ich nur mit dem Kopf geschüttelt. So ist das oft, manches, was man nie für möglich hält, wird dann doch zur Realität. Das es nicht immer nur die schönen Dinge sind, bleibt nicht aus.

Allen, die mit Freude bloggen, wünsche ich weiterhin viel Erfolg dabei und vor allem die Freude daran. Man soll das tun, was Freude macht, nur so verhilft man sich dazu glücklich zu sein.

Mein Glück besteht darin, mich nicht in dem Alltäglichen zu verlieren. Der Tag und die Nacht soll nicht mich bestimmen, sondern ich will daraus für mich das Beste machen. Das Leben ist kurz und jeder Tag kann der letzte sein.

Auch wenn man noch im Berufsleben steht, kann man die Freizeit nutzen, soweit das möglich ist. Sie sollte nicht nur zum „Abhängen“ da sein, denn das Leben ist zu kurz um nur für die Arbeit, Essen, Trinken und Schlafen zu leben. Jedenfalls habe ich das schon immer so versucht zu leben. Dann erst werden auch Tage, an denen man zu Hause ist, es sich einfach nur gemütlich macht, sich vom Fernseher berieseln läßt, zum Highlight.

Aber viele haben das schon entdeckt und versuchen das für sie Beste aus ihrem Tag herauszuholen. So sollte es sein.

Es ist wohl nicht der Sinn des Lebens zu sagen: Das kann ich später immer noch. Das mache ich, wenn ich in Rente bin. Nein, denn manche(r) hat das gesagt und konnte dann das nie umsetzen, weil er/sie verstarb.

Stellt Euch einfach vor, heute wäre Euer letzter Tag und man fragt Euch: Was hast Du versäumt in Deinem Leben, was hättest Du gerne getan.

Nehmt Eure Antwort und fangt damit etwas an, soweit möglich.

Noch einen Satz von mir zum Abschluß. Wenn es mir gut geht und ich schöne Dinge erlebe, dann habe ich manchmal das Gefühl… die Welt gehört mir allein und dreht sich nur um mich. Aber ich glaube, es ist schöner, wenn ich mich um die Welt drehe :-), da kann ich das Tempo selbst bestimmten *g*.  Aber da werde ich noch mal in aller Ruhe darüber nachdenken :-).

Übrigens: Das Unheilig-Konzert hat mir gut gefallen. Der Graf scheint mir ein sehr sympathischer Mensch zu sein :-). Die Fans zeigen es ihm, sie sind ihm sehr zugetan. Mir gefällt seine Stimme sehr gut. Manchmal steckt da sehr viel Gefühl drin.


Alles Liebe
Eure Ingja