Visionierte Reimerei

Manchmal habe ich so ein paar Gedanken, die kommen nicht aus heiterem Himmel, es gibt da und dort Dinge, die ich sehe und dann reime ich mir etwas zusammen. Tatsächlich hatte ich in meinem Leben schon oft Recht mit meinen Vermutungen und das erschreckt mich manchmal.

Neuerdings ist es so, dass man vielen Menschen sagt, Du wirst richtig alt. Dann sage ich mir, na klar.

Ingja 1 stirbt und ein Ingja 2 Klon nimmt die Stelle von Ingja 1 ein, kassiert weiter die Rente und wenn Ingja 2 stirbt, falls sie nicht ganz so alt aussieht, kommt Ingja 3 – Klon ins Spiel. So wird tatsächlich eine Ingja alt – für andere!

Deshalb steht man unter Beobachtung, will alles wissen bis ins Detail, was man trinkt, ißt, in der Freizeit macht, wie man sich bewegt, was man einkauft usw. usf.

So ist es auch einfach, einen Menschen zu beseitigen, auszutauschen. Keinem fällt es auf.

Ein i-Tüpfelchen ist es, wenn man dann noch ein Gen von Ingja 1 in Ingja 2 spritzt.


Es regnet und regnet und es hört nicht mehr auf,
manchmal hilft die Sonne im Herzen,
doch heute will sie nicht, bin also nicht gut drauf.
Wenn ich mich unter den Regen stelle so fällt es nicht auf,
wenn ich meinen Tränen lasse freien Lauf.
Ich denke mir, das laß ich lieber sein,
wer möchte schon von oben bis unten naß sein?
Es gibt immer wieder so viel was mir Sorgen und Kummer macht,
mein Ende ist nah, das habe ich schon oft gedacht.
Wenn ich das sage, heißt es Du spinnst ja und lacht.
Vielleicht ist es ja so, dass ich in 10 Jahren immer noch lebe und denke,
meine Güte, wohin ich nur immer meine Gedanken hinlenke.
Ob es anderen auch so geht,
oder nur bei mir der Wind aus dieser Richtung weht?
Aber wie man weiß, gibt es inzwischen schon für Spinner Lieder,
und leg mich seufzend hin und schlag die Augenlider nieder.

Tag der Erinnerungen :-)

Vor Jahren fand ich mal eine mir unbekannte Münze auf der Strasse. Beim Erkunden stellte ich fest, sie war nicht mal einen Pfifferling wert. Deshalb war ich erleichtert, dass ich zum Geburtstag nicht nur ein Geldscheinchen geschenkt bekam. 🙂

Meine Schwestern und ich waren manchmal wie „Hund und Katz“, aber wenn wir als Kinder froren und der heiße Kakao noch nicht fertig war, waren wir die 3 Spatzen von Christian Morgenstern.

Als wir früher Kindergeburtstag feierten, gab es manchmal ein lustiges Spiel. Aus einem Mehlberg wuchs ein Lolli und den mußte man versuchen, mit den Lippen zu pflücken, die Hände dabei auf dem Rücken verschränkt. Dabei bekam man meistens ein unfreiwilliges Gesichtsmehlbad und sah aus wie ein Nachtgespenst.

Als mein Ältester DJ war, gab es nichts Schöneres für ihn, wenn Mutter in die Disco kam und begeistert nach seinen aufgelegten Scheiben tanzte, die er ganz nach Mamas Geschmack auflegte, so konnte er sein Lächeln vermehren, dass sich auf Mamas Gesicht zeigte.

Die Söhne spielen heute noch gern das Teekesselchen-Spiel, das wie ein Ritual ausgeübt wird. Erst wird Sledge Hammer gehört und dann gesehen. 🙂

Neuerdings gibt es ein tägliches Ritual bei meinem Jüngsten und seiner Frau, die einen Hund haben. Sohnemann gibt Hundchen ein Leckerli, Schwiegertochter gibt Sohnemann ein Leckerli und dann bringt Hundchen der Schwiegertochter ein großes Leckerli, die das gekonnt zwischen den Zähnen hält und Sohnemann die Hälfte vom Leckerli abbeißen läßt. Alle 3 sind glücklich über die Leckerli-Augenblicke, die sie nicht mehr missen mögen.

Früher hatte ich die große Leidenschaft, schöne Momente festzuhalten, so dass sie eine Ewigkeit währten und doch waren sie nur kurz, somit hatte ich der Zeit ein Schnippchen geschlagen, die sich heute manchmal dafür rächt, weil sie mich manchmal vergessen läßt, einen schönen Moment festzuhalten und wenn ich dran denke, dann ist er schon vorbei.

🙂

Das Verständigungsmittel SPRACHE

Die Menschen erschweren sich das Leben in vielerlei Hinsicht. So auch durch die Sprache.  Auch hierzu habe ich mir ein paar Gedanken gemacht.

Warum ist es so, dass viele Dinge für den „normalen“ Menschen in der Sprache nicht zugänglich sind? Warum werden abstrakte Worte benutzt für etwas, was man auch ganz anders bezeichnen könnte und somit für jeden verständlich wäre? Man könnte meinen, Wissen ist nur für Priviligierte, die anderen muß man „dumm“ halten.

Ich nehme mal als Beispiel den Magen. Jeder weiß, was der Magen für eine Bedeutung hat und wo er seinen Sitz hat. Auf lateinisch heißt dieses Teil ventriculus. Ich habe nun das Glück, dass mir der Name ventriculus gleich etwas suggeriert, nämlich culus und dabei denke ich an das Kulinarische und ich sehe die Verbindung zum Magen. *lach*. Aber  wenn ich nun einen Arztbericht über meine Gesundheit lese, da folgt ein Fremdwort nach dem anderen. Böhmisches Dorf für mich, obwohl es mich betrifft. Ist das beabsichtigt? Dürfen einige Menschen gar nicht wissen, wovon die Rede ist?

Wenn man also mit Menschen unterschiedlicher Schulbildung/Ausbildung zusammensitzt und sich unterhalten will, muß man ggf. feststellen, dieser und jener spricht eine andere Sprache, nämlich nicht englisch, französisch usw., nein, sie sprechen eine Fachsprache, die sie mit ins Alltagsleben transportieren, weil sie gar nicht anders können. Für mich gehört eigentlich in der Aufzählung von Fremdsprachen die Fachsprache auch dazu.

Schon allein die Menschen, die eine Kirche besuchen und der Segensspruch in Latein ausgesprochen wird und vieles Weitere auch. Ist das der Sinn des Ganzen, dass einige gar nicht wissen dürfen, was da gesagt wird? Wäre es nicht angebracht, dass jeder deutsche Mensch in einer deutschen Kirche auch jedes einzelne Wort verstehen kann? Einige Jahre habe ich an Gottesdiensten in einer katholischen Kirche teilgenommen und es hat mich jedes Mal genervt, dass ich nicht jedes einzelne Wort verstehen konnte.

Mein nächstes Beispiel ist ein rechtwinkliges Dreieck. Eine Form, die jedem Menschen im Leben begegnet. Also wäre es nicht verkehrt, wenn man erklären könnte, warum es ein rechtwinkliges Dreieck ist und nicht ein Eselsohr 🙂 und da gibt es den tollen Satz des Pythagoras:

Die Summe der Quadrate über den Katheten ist gleich dem Quadrat über der Hypotenuse.

Versteht jeder oder? 🙂

Andererseits sind die „Priviligierten“ zu bedauern, sie haben zwar den Vorteil, dass sie die Menschen mit einfacher klarer Sprache verstehen, aber viele haben das einfache klare Denken verlernt.

Ich schaue mir eine Wolke an und träume, ein „Priviligierter“ sieht in der Wolke den Regendunst, aus dem die Wolke sich bildet und ist sie besonders schön weiß, denkt er: Da war Albedo im Spiel :-).

Aufzählen könnte ich ganz viel, aber das sprengt den Rahmen. Aber so frage ich mich wirklich:

Ist es ein Wunder, wenn Menschen sich nur schwer verstehen und oft aneinander vorbeireden?