Loslassen

Bei Beate Neufeld, ich weiß nicht, warum meine Link einfügen-Funktion nicht nutzbar ist, konnte ich lesen vom Loslassen.

In vielen Fällen wird das Loslassen aber sehr wörtlich genommen, besonders von den Kindern. Wenn man das aus der Sicht der Mutter betrachtet, das ich mach, weil das ja naheliegend ist, bin ja eine, sieht das dann unter Umständen so aus.

Unter Schmerzen geboren, geliebt, Sch…e weggemacht, die ersten Schritte beigebracht, das Sprechen beigebracht, mit dem Kind/den Kindern gespielt, sich gefreut, sich geärgert, Sorgen gemacht, bangend zum Arzt gegangen uvm.

Das Kind/die Kinder  ist/sind  erwachsen. Irgendwann sind sie verheiratet. Die Mutter interessiert nicht mehr. Wenn man Glück hat, wird man vielleicht 6 – 8  x im Jahr besucht, weil man ja nicht weit entfernt wohnt, manchmal sind es nur 20 Minuten mit dem Auto entfernt und Anrufe und Besuche sind trotzdem Seltenheit und das, wo die meisten mit einer Flatrate telefonieren.

Die eigenen Kinder werden zu Fremden. Die Mutter interessiert nicht mehr. Sie ist ja alt und vielleicht auch noch krank und wenn man bei ihr nicht „absahnen“ kann, lohnt sich ein Besuch sowieso kaum.

Eine Mutter, was ist das schon???

Also wird schon von den Kindern das Loslassen vollzogen. Da muß es ja nicht mehr die Mutter tun.

Ein Wort wie „Familie“ wird zum Fremdwort. Immer mehr Paare in der heutigen Zeit wollen keine Kinder. Sie wollen sich erst gar nicht damit befassen, weil das ja mit Stress verbunden ist. Aber sie vergessen, dass es die einzige Liebe ist, die dauerhaft ist. Liebe zum Kind. Ein Kind bleibt ein Kind, auch wenn es selbst schon lange erwachsen ist. Die Liebe zum Kind bleibt ein ganzes Leben lang. Das ist so, auch wenn es vielleicht manchmal nicht so scheint.

Diese Entwicklung führt dahin, dass es später diesen kinderlosen Kindern einmal bewußt wird, was sie in ihrem Leben versäumt haben. Sie werden, wenn sie alt sind feststellen, dass ihrem Leben das Wichtigste gefehlt hat. Sie werden allein alt werden und keiner besucht sie. Aber sie können sich ja sagen, wer Kinder hat, dem geht es oft nicht anders.

Loslassen… da sollte man in der Lage sein, den goldenen Mittelweg zu finden. Warum gleich die Verbindung durchschneiden?

In meinen eigenen Lebenserfahrungen habe ich feststellen können, dass Mütter besonders beliebt waren, wenn man bei einem Besuch nicht nur zusammen erzählt, getrunken und gegessen hat, nein, es war das Geld, was zugesteckt wurde.

Da bin ich froh, dass ich diesen Aspekt in meinem Leben ausschließen konnte. Denn ich hätte zwar gerne Finanzspritzen verteilt, aber das war mir nie möglich.

Nun bin ich ein bißchen über das Thema hinaus. Aber das waren so meine Gedanken, die durch Beates Beitrag in mir ausgelöst wurden.

2 Kommentare

  1. Eine GUTE Mutter muss und kann loslassen! Das heißt nicht, dass sie nicht als Rückhalt da steht und auch mal Hilfestellung leistet. Wenn sie es jedoch ständig tut, ist sie keine gute Mutter, sondern leistet nur einen Beitrag zur weiteren Unselbständigkeit.
    Das „Lassen“ beginnt bereits in frühen Kindertagen des Sprößlings, d.h. eigene Erfahrungen, auch schmerzliche(!) machen lassen, sich in der Schule durchsetzen lassen, sich in der Pubertät abnabeln lassen, Dummheiten und Irrtümer machen lassen,- bis hin zur vielleicht falschen Partner-oder Berufswahl.
    Wir sollten nicht als Eltern antreten, um aus den Kindern unsere Klone zu machen und wir können sie auch nicht vor Irrtümern bewahren. Es ist schmerzlich, wenn das Kind eine Bahn einschlägt, die so ganz anders verläuft, als man es sich vorstellt, doch es ist nicht UNSER Leben.Es ist das Leben eines anderen Individuums,das -zufällig oder nicht-unser Kind ist.
    In vielen Fällen ist das gesellschaftliche Outsidertum ein Protest gegen die Familie und somit eine Folge von zu hohen familiären Erwartungshaltungen. Wenn man Glück hat, sieht der Betreffende es irgendwann auch ein und beginnt ein Leben, das von „erwachsenen“
    Haltungen geprägt ist.
    Doch beeinflussen kann man diesen Prozess nicht. Auf keinen Fall mit Klammern und Vorhaltungen.

    LG 🙂

  2. Ich glaube, das ist ebenso ein Thema, über das sich streiten läßt, wie die Definierung von Liebe.

    Aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus kann ich sagen, dass ich immer versucht habe, meine Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen und auch sonst war ich stets bemüht sie als gleichberechtigte Menschen zu sehen, mir aber immer gewünscht, dass sie nie vergessen, dass ich die Mutter bin, egal wie gut oder schlecht ich diese Position ausgeführt habe. Außerdem sehe ich meine Kinder nicht als ein Individium an, aber außergewöhnliche Erwartungen hatte ich nie. Im Gegenteil. Vielleicht ist auch das nicht gut. Aber wo soll das hinführen, wenn Eltern und Kinder untereinander sich fremder sind, als der Mensch in der Nachbarschaft? Wenn das das Ergebnis ist, dann könnte man ja sagen, dass eine Frau nichts anderes ist als eine Gebärmaschine.

    Liebe Grüsse
    🙂


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